Mariae Himmelfahrt
Mariae Himmelfahrt

Mariae Himmelfahrt

Erste Hinweise auf ein Gotteshaus in Emsdorf stammen aus dem Ende des 14. Jahrhunderts.
Hier wird eine Kapelle angenommen, die als Filialgemeinde des inzwischen verwaisten Ortes Elmsdorf (ca. 1,5 km südöstlich vom heutigen Emsdorf gelegen) existierte. Am Standort der ehemaligen Kirche von Elmsdorf befindet sich noch heute ein Feldkreuz, und das damalige Friedhofsgelände lässt sich sehr gut erkennen. Erste genauere Angaben über die „alte Kapelle“ von Emsdorf lassen sich auf das Jahr 1580 datieren, wo eine grundlegende Sanierung des Gotteshauses anhand von Handwerkerrechnungen dokumentiert ist. Im Rahmen der Kirchensanierung im Jahr 1985 wurden bei den Erdarbeiten zum Einbau der Heizungsanlage zwei Grundmauern freigelegt, die der historischen Kapelle zugeschrieben werden.

Die Kirche in ihrer heutigen Form wurde im Jahr 1748 im barocken Stil erbaut und erhielt eine Rokokoinnenausstattung.
Das Baujahr geht aus der Jahreszahl hervor, die über dem Südportal eingemeißelt ist. Baumeister war der Tiroler Johann Christian Singer, der anschließend auch die Pfarrkirche in Rüdigheim erbaute. Schon von außen kann der Besucher erkennen, dass die Kirche der heiligen Maria geweiht ist. Auf dem Kirchturm (wobei es sich nicht um einen Kirchturm sondern um einen Dachreiter handelt) befindet sich eine Marienfigur, welche segnend die Hände über das Dorf hält. Geweiht wurde die Kirche im Jahr 1754 durch den Mainzer Weihbischof Christoph Nebel. Der Hochaltar mit seinen reichen Verzierungen (es wurde allein für 138 Gulden „Goldt zum Vergulden“ verarbeitet) stammt aus dem Jahr 1763 und wurde vom Allendorfer Handwerker Johann Michael Schratz ausgeführt. Die Figuren für den Hochaltar stammen aus Fulda. Der Bildhauer Adam Weber erschuf seinerzeit „2 Statuen, 2 Engel und ein klein Mutter Gottes Bildt“. Interessant ist, dass die beiden Statuen ( St. Joachim und St. Anna) mit dem Pferdefuhrwerk transportiert wurden, die beiden Engel jedoch von zwei Emsdorferinnen von Fulda nach Emsdorf getragen wurden. Das zentrale Altarbild zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel. Der Name des Künstlers ist nicht überliefert. In den Jahren 1883 bis zu einer Kirchenrenovierung im Jahr 1938 war das Altarbild durch eine von dem aus Emsdorf stammenden und nach Philadelphia ausgewanderten Laienbruder J. Fröhlich geschaffene Darstellung des Hl. Nepomuk ersetzt. Das ursprüngliche Altarbild ist jedoch erhalten geblieben und wurde nach einer Restaurierung wieder an seinem alten Platz angebracht. 2018 wurde der Kircheninnenraum renoviert.
Im Kirchenraum, der durch die Altäre (Haupt- und Nebenaltäre) geprägt ist, bilden zahlreiche Gemälde und Stuckaturen an der Decke und dem abgeschrägten Teil viele interessante Blickfänge.
Ein Besuch unserer Kirche ist daher sicherlich von großem Interesse. Wir empfehlen dazu das Studium des von der Kirchengemeinde herausgegeben „Kirchenführers“ mit den Beschreibungen und Deutungen der Bilder und Figuren von Ursula Lembach.